Nachdem ich den Gutschein Weihnachten 2007 bekommen habe und die Anmeldung dann entweder mangels Zeit vor mir hergeschoben oder einfach vergessen hatte, bin ich nun vor wenigen Wochen endlich dazu gekommen und heute - am 18.10.2008 - war endlich der Termin.Da es nachmittags stürmisch werden sollte, wurde der Zeitpunkt kurzfristig auf den Vormittag gelegt. Gegen 10 Uhr bin ich auf dem Parkplatz im Yachthafen eingetroffen und das DiveCenter auf dem Steg H zu finden war kein großes Problem.Die Taucher, die mich dort erwarteten, waren sehr nett und vor allem auch sehr offen für Fragen - die sie nicht nur beantworten, sondern die Antwort auch noch begründen konnten. Ich fühlte mich sofort in besten Händen, was durch die kompetente Einweisung nur noch bestärkt wurde.Nachdem wir dann lange genug auf noch 2 weitere geplante Teilnehmer gewartet hatten (die dann doch nicht kamen), galt es dann, sich in den Neopren-Anzug zu bekommen. Keine leichte Aufgabe - aber machbar. Und dann ging es auf die "Baltic Explorer". Mit 300PS hat uns der Hummer-Motor zum Tauchplatz gebracht, wo gleich geankert wurde.Nachdem dann die "regulären" Taucher im Wasser waren, wurde ich vorbereitet: Gerödel an, Handschuhe+Flossen an, Maske auf, Atemregler testen. Alles perfekt - es konnte losgehen. Also ab zur Bootsseite gewatschelt und dann rückwärts ins Wasser fallen lassen.Die 11-12°C Wassertemperatur fühlten sich dank des dicken Neopren-Anzugs eher wie 22°C an: leicht kühl, aber von der angenehmen Art. Nach dem ersten Atemzug unter Wasser und einer kurzen Orientierung hab ich meinen Tauchlehrer gefunden und er mich. An dieser Stelle war die erste Gelegenheit, das "OK"-Zeichen einzusetzen was ich vorher im Briefing erklärt bekommen habe. Im übrigen fand dieses "ok? ok!" und die Frage nach "kalt?" alle paar Minuten statt, so dass man genug Gelegenheiten hat, den Tauchgang abzubrechen, bevor es unangenehm wird.Der Tauchlehrer hat dann mein Jacket austariert, so dass ich weder wie eine Boje oben treibe noch wie ein Stein auf den Boden sinke. Dabei sind wir dann langsam gesunken, so dass der Druckausgleich im Ohr überhaupt kein Problem war.4-5 Meter tiefer plötzlich Sand unter den Füßen/Flossen. Wir waren unten. Kurzer Check: ok? ok! Und dann hat mich der TL am Handgelenk genommen und ist mit mir losgezogen.Das besichtigte Wrack ist in 2 Teile zerfallen und unser Boot hat direkt zwischen den beiden Teilen geankert, so dass beide Hälften gut zu finden waren. Mein Tauchlehrer hat mich mehrfach um alle Teile des Wracks umhergeführt und diese Unterwasserwelt war ein Erlebnis, was man nicht beschreiben kann. Allein schon diese Ruhe - nur das zischen und blubbern des Atemreglers, sonst nichts - lässt einen die Hektik der Welt "da oben" schnell vergessen. Und dann kann man diese Unterwasser-Welt mit kleinen Quallen, Fischschwärmen, die sich in den Luken des gesunkenen Bootes tummeln, Krabben und den ganzen bewachsenen Überresten eines ehemals stolzen Schiffes besonders gut genießen.Dadurch, dass ich den Sauerstoff nicht mit den 2 anderen teilen musste, hatten wir die Ruhe weg und sind genüsslich je 3x um die beiden Teile des Wracks getaucht, haben in Luken "reingelukt", Quallen vorsichtig beiseite geschoben und eine Krabbe beobachtet.Leider verging die Zeit - wie bei spannenden Dingen so üblich - viel zu schnell und es ging vom Anker aus am Seil entlang langsam nach oben, bis wir schließlich wieder an der Wasseroberfläche angekommen waren.Wieder komplett an Bord ging es in flotten Sprüngen über die Wellen zurück zum Yachthafen. Nach dem Umziehen saßen wir noch auf eine Bockwurst kurz zusammen um über den Tauchgang zu reden und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Allerdings wird das wohl nicht mein letzter Besuch im DiveCenter Rostock gewesen sein - ich lass mir einfach noch einmal so einen Gutschein schenken. ;-)